Ein großes Missverständnis, dass gerne im Bezug zu Nahrungsergänzungs-Wundermitteln auftaucht: ⠀
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Tausende Menschen auf Social Media schwören auf ein Wundermittel (Kurkuma, Gerstengras, Chlorophyll & Co.), für dessen Wirksamkeit es keine ausreichende Evidenz gibt. Aber sie haben damit gute Erfahrungen gemacht und konnten eventuell sogar ihre Krankheiten damit heilen. Doch reicht die Erfahrung anderer Menschen als Beweis für die Wirksamkeit dieser Wundermittel tatsächlich aus? Berichte von Menschen, die natürlich erwarten, dass etwas passieren MUSS, wenn sie diese Kapseln nehmen?
Sollte man Produkte auf dieser Grundlage kaufen?⠀
Nein, das reicht nicht aus. Erfahrungsberichte, egal wie viele, sind kein Beweis für die Wirksamkeit eines Produkts. Denn wir Menschen belügen uns zu gern selbst, haben Erwartungen, sind manipulierbar.
Wie kann die Wirksamkeit von Wundermitteln denn dann bewiesen werden?
Im besten Fall wünscht sich die Wissenschaft den Goldstandard des klinischen Experimentalstudiendesigns: Die randomisiert kontrollierten Studien. Denn allein diese können belastbare Daten hervorbringen und tatsächlich beweisen, dass eine Substanz wirkt. ⠀
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NEM-Firmen können selten auf diese Daten zurückgreifen. Denn es gibt keine Evidenz für all diese Wundermittel. Umso gelegener kommt ihnen dann die bezahlte Influencer-Werbung. Influencer, die alles für Geld sagen würden. Auch traditionelle Überlieferungen und alte Weisheiten aus der Heilpflanzenkunde müssen dann als Beweise herhalten. ⠀
Nina Schneider
Ernährungswissenschaftlerin (B.Sc.), Scienefluencerin, freie Wissenschaftsjournalistin und Gründerin von Pflanzlich Gesund - Evidenzbasiertes Ernährungswissen.